Legehenne Bio-Landwirtschaft Freiland Verband Tierschutz Freilandhaltung

Abgeschlossene Projekte

 

Unter dem Titel „Bio 3.0 – Neue Wege zu mehr Bio“ werden Strategien, Konzepte und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, die dazu beitragen, den nachhaltigen Erfolg von „Bio“ im 21. Jahrhundert zu sichern und signifikant auszubauen.

12 filmische Kurzepisoden „Klischee oder Wirklichkeit?“ zu klassischen, ‹guten› Gründen, warum man Bio eigentlich eh ganz super finden würde, aber man da z. B. im Internet ‹Fakten› darüber gelesen hat und man daher doch nicht …und

50 Bio-Wissensvisualisierungen zu den wichtigsten Fragen zur Bio-Landwirtschaft und zu Bio-Lebensmitteln.

38 Bio-Verkostungen Tasting_foren

Studie ‹Systemisches Denken für mehr Bio›

Ernährungsbildungskonzept für PädagogInnen ‹Schule des Essens›

Alle Informationen zu ‹Bio 3.0 – Neue Wege zu mehr Bio 2015-2019›


Was wissen Bio-Bauern? Woran arbeitet die Agrarforschung? Auf welche Fakten stützt sich die Landwirtschaftspolitik? Landwirtschaftswissen ist ein gesellschafts- und umweltpolitischer Brennpunkt des 21. Jahrhunderts. Im transdisziplinären Projekt BIO-WISSEN kreiert ein Team aus WissenschafterInnen und DesignerInnen Visualisierungen zu Wissen und Nicht-Wissen in der (Bio-)Landwirtschaft.

Alle Plakate, Wissensvisualisierungen, Bildstatistiken, Skizzenbücher etc. finden Sie auf ‹Bio-Wissen.org›


Sensoriklabor

Dr. Feinsinn oder wie ich lernte Obst und Gemüse zu lieben!

Schon in der Kindheit wird weitgehend festgelegt, wie sich ein Mensch sein Leben lang ernährt und was Essen für ihn bedeutet. Solange die Kinder noch klein und zuhause sind, bestimmen die Eltern, was ihre Kinder essen. Die Volksschule ist als Arbeits- und Lebensraum von Kindern und LehrerInnen auch ein geeigneter Lernort für das Erleben, Wahrnehmen und Gestalten von Ernährung.
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Produkte aus Ebermast

Verkostung von Ebermastprodukten – Ein Stück Zukunft vom Bio-Schweinefleisch

Die Befürchtung des österreichischen Marktes vor einem „eber-sensiblen Gaumen“ der ÖsterreicherInnen konnte durch die von FiBL Österreich durchgeführten Blindverkostungen im Rahmen des Projekts „Marktforschung und Durchführbarkeitsstudie für Fleisch und Fleischprodukte aus Bio-Ebermast“, die zwischen 6.5.09 und 19.5.09 in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark stattfanden, erfolgreich widerlegt werden.
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Sulmtaler-Hühnermast

Ein langsam wachsendes Praxisprojekt

In einem Praxisprojekt von Ende Jänner bis Anfang Juli 2009 wurde auf zwei niederösterreichischen Praxisbetrieben das Heranwachsen von jeweils 100 Sulmtalerhühnern begleitet. Leider hat sich das Sulmtalermastprojekt in der Auswertung der Ergebnisse dann doch als zu praxisnah herausgestellt, denn die verpflichtend vorgesehenen Aufzeichnungen erwiesen sich schlussendlich für eine statistisch relevante Auswertung als zu unsicher.
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Terra Madre

Vergessene Delikatessen – auf der Wiener Slow Food-Messe Terra Madre

Über 10 000 BesucherInnen tummelten sich Ende Oktober 2009 im Arkadenhof des Wiener Rathauses, um am „Markt der Vielfalt“ ganz besondere Lebensmittel zu verkosten: „Gut, sauber und fair“ ist das Motto der Slow Food Bewegung und sämtliche, der auf der Terra Madre Austria präsentierten Köstlichkeiten wurden dieser Devise gerecht.
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Transport und Schlachtung

Die Bio-Landwirtschaft ist tiergerecht! Diese Garantie kann momentan allerdings nur für den landwirtschaftlichen Bereich gegeben werden. Transport und Schlachtung sind noch ausgenommen. Um das zu ändern startete der Freiland Verband Mitte Jänner 2009 ein Projekt in Niederösterreich.
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Pflanz‘ mich!

Bio-Vielfalt hinterlässt Spuren

Die BIO-FIBEL, Österreichs erste konsumentengerechte Zeitschrift für Wissen aus der Biologischen Landwirtschaft, startete im Frühjahr 2010 unter dem Motto „Pflanz’ mich! Bio-Vielfalt hinterlässt Spuren“ eine neue Konsumenteninitiative zum damaligen UN-Jahr der Biodiversität.
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Mehr Infos finden Sie außerdem unter Bio-Wissen


Bio für alle?

Bio-Konsument/innen-Studie 2016/17: Bio für alle?

Eine qualitative Studie unter österreichischen Konsument/innen bestätigt, dass der Trend zu nachhaltigen Lebensmitteln ungebrochen ist. Für die Zukunft wünschen sie sich klarere Information und noch höhere Standards, die Überwindung der sozialen und anderer Kauf-Barrieren und eine Ökologisierung der Landwirtschaft.

Wo steht Bio heute? Hält das Wachstum der vergangenen 20 Jahre an? Was muss Bio tun, um den Traum von einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu realisieren? Und welche Rolle spielen die Konsument/innen dabei?
Diese Fragen zur Zukunft der Biolandwirtschaft werden gegenwärtig international von Expert/innen unter dem Titel „Bio 3.0 – Neue Wege zu mehr Bio“ diskutiert. Nach den Pionier-Jahren („Bio 1.0“) brachten die EU-Verordnungen und der Einstieg der Supermärkte seit den 1990er Jahren einen Anstieg von Bio in Österreich auf rund 9 % im Verkauf von Frischeprodukten und ca. 20 % bei der Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben. Für die Zukunft der Biolandwirtschaft, die ein Wachstum der Produktionsweise in den Massenmarkt bringen soll, gilt der/die Konsument/in als zentraler Faktor.

Um mehr Wissen über die Konsument/innen zu erhalten, führte der Freiland Verband in Zusammenarbeit mit Science Communications Research und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich) mit Förderung durch den Bund, die Länder und die Europäische Union seit Herbst 2016 24 Gruppendiskussionen und 18 Expert/innen-Interviews durch. Zu den Themen „Bio-Verständnis der Konsument/innen“, „Usages & Attitudes“ und „Bio 3.0 – Die Zukunft der Biolandwirtschaft“ wurden Einstellungen, Motive und Wünsche verschiedener Käufer/innen-Gruppen erhoben, nicht nur hinsichtlich des Kaufverhaltens sondern auch hinsichtlich landwirtschafts- und ernährungspolitischer Themen. Die Ergebnisse bestätigen ein Anhalten des Trends, aber auch Unklarheiten und Überforderungen beim Einkauf.

Marken und Regionaltrend vor Zertifikaten

Überraschenderweise ist die seit Jahren verpflichtende EU-Bio-Kennzeichnung selbst bei deklarierten Bio-Konsument/innen nicht immer bekannt. Bei der Suche nach Bio-Produkten orientieren sie sich größtenteils an (etablierten) Marken. Deren zusätzliche, markenspezifische Standards erscheinen Konsument/innen oft bedeutender, als die umfangreichen und eindeutigen Regelungen der EU-Verordnungen oder nationaler Regulierungen. Bio-Nicht-Konsument/innen sind die EU-Bio-Kennzeichnung wie auch die Kriterien dafür völlig unbekannt. Im Dschungel der verschiedenen Marken, Siegel und deren jeweiligen Anforderungen finden sie weder Orientierung noch Information. Daraus resultiert ein generelles Misstrauen gegenüber Bio, während sie aber prinzipiell den Anspruch auf nachhaltige Landwirtschaft und ebensolche Konsummöglichkeiten befürworten.

Regional erfreut sich großer Beliebtheit, führt jedoch auch dazu, dass heimische, aber konventionelle Produkte jenen Bio-Produkten, die nicht aus Österreich stammen, bevorzugt werden. „’Regional vor Bio’ zeigt, dass auch andere – von Werbung und Marketing gerne aufgenommene – Trends und Labels in Konkurrenz zu Bio treten können“, sagt Reinhard Geßl, Obmann des Freiland Verband. „Das Versprechen von Authentizität und Nähe trifft zwar Konsument/innen-Wünsche, verschiebt aber die Frage von der Produktion in Richtung Emotion“, meint Geßl. Eine österreichische Besonderheit ist die Tatsache, dass regional hierzulande nahezu gleichgesetzt wird mit ‚aus Österreich’.

Barrieren überwinden: Bildung, Preis und ein ‚Bio für alle’

Mehr unabhängige Bildung und Information von der Schule über Neue Medien bis zur Werbung erscheint allen Konsument/innen wichtig, um auf die Entwicklungen der Landwirtschaft einwirken zu können. Es gilt, das Wissen, Kernelemente und Vorzüge der Biolandwirtschaft stärker bei ‚informierten Konsument/innen’ zu verankern und Kauf-Barrieren zu überwinden. Als Barrieren für ein Wachstum erweist sich einmal mehr der höhere Preis für Bio-Produkte. Die Studie zeigt, dass Bio eindeutig als Premium-Produkt positioniert ist und größtenteils privilegierteren Milieus vorbehalten bleibt. „Für ein signifikantes Wachstum von Bio gilt es, diese soziale Grenze zu überwinden“, so Geßl. „Dafür muss Bio – unter Beibehaltung der Qualitätsstandards – massentauglich werden.“ Diskutiert wird deshalb auch eine Unterscheidung in ein günstigeres „Basic“- und ein hochqualitatives „Premium“-Bio.

Kauf-Motive: Digitale Revolution ante portas?

Bio-Konsument/innen können nicht genug von Bio haben – sie wünschen sich ‚so viel Bio wie möglich …’ Dabei denken sie weit über gesetzliche Regelungen hinaus und wünschen sich nicht nur noch strengere Standards im Tier- und Umweltschutz, sondern auch Richtlinien für Transport, Verarbeitung und Verpackung. Noch gibt Bio nicht allen Anlass dazu, sorglos und mit gutem Gewissen einzukaufen. Wie weit aber lässt sich die landwirtschaftliche Produktionsweise Bio entlang der Wertschöpfung ausweiten?

Bei den Kauf-Motiven, die von Gesundheit und Geschmack geprägt sind, geht persönliches Erleben vor Produktions-und Umweltfragen. Der Schutz des Bodens, der am Ursprung und im Zentrum von Bio steht, hat dabei keine vorrangige Stellung mehr. Auch wenn der Supermarkt weiterhin die wichtigste Einkaufsquelle bleibt, stoßen neue internetbasierte Distributionskanäle wie der Online-Handel, Bio-Kisten oder Food-Coops durchwegs auf Interesse. Die dabei zum Einsatz kommenden Software-Lösungen scheinen bereits in der Lage, den Vertrieb auch für größere Konsument*innen-Gruppen organisieren zu können.

‚Citizen-Consumers’ wünschen sich weniger „Abwälzen auf die Konsument*innen“

Bio-Konsument/innen versprechen sich, durch ihren nachhaltigen Lebensstil zu Verbesserungen für die Gesellschaft und die Umwelt beitragen zu können. Die Macht der Konsument/innen stößt aber immer wieder an Grenzen. Die Figur des Citizen-Consumer ist eingespannt zwischen individuellem ethischen Konsum und ökonomisch-politischen Limitierungen. Vielfach wird weniger „Abwälzen auf die Konsument/innen“ und mehr Gestaltung von Seiten des Gesetzgebers gefordert.

Konsument/innen hoffen auf die Förderung von Nachhaltigkeitsqualität

Bio-Konsument/innen erheben auch politische Forderungen wie die Umwandlung der Flächenförderung in eine Förderung von Produktion anhand ihrer Nachhaltigkeitsqualität oder steuerliche Maßnahmen. Wichtig ist den Bio-Konsument/innen, die unsichtbaren Folgekosten konventioneller Produktion sichtbar zu machen und so eine geänderte Transparenz der Preise herzustellen.

Die Bio-Konsument/innen-Studie ist ein Projekt des Freiland Verband im Rahmen von „Bio 3.0 – Neue Wege zu mehr Bio“ und wurde in Zusammenarbeit mit den ForschungseinrichtungenScience Communications Research  und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich) durchgeführt. Ziel ist es, Grundlagenwissen über die Gewohnheiten und Erwartungen von Konsument/innen zu schaffen, um Strategien für die Zukunft der Biolandwirtschaft zu entwickeln. Die Studie wurde durch Mittel der Europäischen Union, des Bundes und der Länder mitfinanziert.

Hier geht’s zum Pressetext im pdf: „Bio-Konsument/innen-Studie 2016/17: Bio für alle?“

Bei Interesse senden wir Ihnen gegen Spesenersatz den 310 Seiten starken Studienendbericht ebenso gerne zu wie die detaillierte Zusammenfassung und die Ergebnisse des zweijährigen Desktop-Research. E-Mail an: office@freiland.or.at

Studie im Original:

FREILAND VERBAND
DI Reinhard Geßl
Tel: +43 1 4088809
e-mail: office@freiland.or.at

Rückfragehinweise:

SCIENCE COMMUNICATIONS RESEARCH
Mag. Alexander Martos
Tel: +43 660 5087950
e-mail: martos@science.co.at

FORSCHUNGSINSTITUT FÜR BIOLOGISCHEN LANDBAU FiBL
DI Elisabeth Klingbacher
Te. +43 1 9076313-35
e-mail: elisabeth.klingbacher@fibl.org

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Sensoriklabor

Dr. Feinsinn oder wie ich lernte Obst und Gemüse zu lieben!

Ein gemeinsames Projekt von Gutessen Consulting, FiBL Österreich und Agricultura GmbH.
Projektzeitraum: 25.5.2010-30.4.2011
Projektdurchführung mit Kofinanzierung durch EU, Bund und Länder

Schon in der Kindheit wird weitgehend festgelegt, wie sich ein Mensch sein Leben lang ernährt und was Essen für ihn bedeutet. Solange die Kinder noch klein und zuhause sind, bestimmen die Eltern, was ihre Kinder essen. Die Volksschule ist als Arbeits- und Lebensraum von Kindern und LehrerInnen auch ein geeigneter Lernort für das Erleben, Wahrnehmen und Gestalten von Ernährung.

Schmecken mit allen Sinnen

Schulfruchtprogramme werden dann gut angenommen und führen langfristig zu Konsumveränderungen, wenn sie von altersgerechten pädagogischen und kommunikativen Maßnahmen begleitet werden. Aus den bisherigen Erfahrungen mit Obst- und Gemüseangeboten für SchülerInnen zeigt sich, dass Kinder besonderen Wert auf Frische, Reife, Geschmack und auch auf Abwechslung im Sortiment legen.
Kinder erfahren ihre Umwelt über die Sinne – das Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Sie besitzen eine ausgeprägte Polysensualität und nehmen mit allen Sinnen wahr. Je mehr Wahrnehmungskanäle angesprochen und genutzt werden, desto besser stehen die individuellen Chancen, dass auch unbekannte oder wenig beliebte Speisen für Kinder attraktiv werden – z. B. durch Riechen und Schmecken (den Duft von Gemüsesorten wahrnehmen, Früchte mit geschlossenen Augen am Geschmack erkennen), Sehen (die Vielfalt an Farben, Formen), Fühlen mit den Händen und dem Mund (knackig, knusprig, cremig). Alle Sinnesorgane benötigen regelmäßig Anregungen zur Weiterentwicklung.

Projektziele

Δ Bio-Schulfruchtangebote in Volksschulen unterstützen
Δ Knowhow über Präferenzen von Volksschulkindern bei Obst/Gemüsearten und -sorten aufbauen
Δ Sensibilisierung und Motivation der Kinder und LehrerInnen durch pädagogische Begleitangebote, die alle Sinne ansprechen
Δ Langfristig: Prägung von Konsumgewohnheiten

Ergebnisse

Nur 16 % der österreichischen Schülerinnen und Schüler essen täglich mehr als eine Portion Obst, bei Gemüse sind es gar nur 8 %. Höchste Zeit also, dass „Dr. Feinsinn“ mit seinem mobilen Sensoriklabor Wiens Volksschülerinnen und Volksschüler auf den Geschmack von Bioobst und Biogemüse bringt.
Die Projektinitiatoren FiBL Österreich, FREILAND-Verband und gutessen consulting förderten bereits mit ihrem ersten Pilotprojekt an einer Wiener Volksschule gemeinsam mit 80 Schülerinnen und Schülern spannende Ergebnisse aus den Obst- und Gemüsekörben:
Der Apfel ist das unbestrittene Nummer-1-Obst unter den Volksschülerinnen und Volksschülern, wobei ihn 26 % am liebsten süß genießen, aber immerhin 15 % sehr gerne in einen sauren Apfel beißen. Ebenfalls beliebt und bekannt: Bananen und Weintrauben – letztere wurden nur von 3 % der Kinder noch nie gekostet. Die „Zwetschke“ kann von diesen Bekanntheitswerten nur träumen: 17 % konnten das typisch österreichische Kernobst nicht benennen und 6 % haben es noch nie probiert.
Beim Gemüse ist eindeutig die Tomate am bekanntesten, 10 % mögen sie allerdings nicht.
Einer dringenden Imagekorrektur bedarf es beim Kohlrabi: 65 % können ihn nicht benennen, 1/3 hat ihn noch nie probiert – und als der „Stinker“ unter den Gemüsearten wird er generell abgelehnt.

Geschmacksvielfalt kennenlernen

„Gerade in der Volksschulzeit entwickeln Kinder wesentliche Geschmacksvorlieben und Ernährungsgewohnheiten, die sie dann später in ihrem Erwachsenenleben begleiten. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Kindern die Möglichkeit zu geben, die Geschmacksvielfalt von Obst und Gemüse kennenzulernen und diese auch ganz bewusst zu erleben. Als junger Mensch kann man seine Sinne schulen und schärfen – und wer bewusst genießt, kann seine Ernährungsgewohnheiten dauerhaft positiv verändern“ – so Ernährungswissenschafterin Rosemarie Zehetgruber, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Karin Kaiblinger von „gutessen consulting“ mittels ausführlicher Einzelinterviews bei 80 Volksschülerinnen und Volksschülern in der Volksschule Kindermanngasse (Wien, Hernals) die Akzeptanz und Präferenzen bei Bioobst und Biogemüse erforschten.
„Dabei konnten die Kinder aus einem Korb ihr Lieblingsobst und -gemüse wählen, aber auch bestimmen, was ihnen ganz und gar nicht schmeckt. Dann galt es mittels Verkostungen und Einzelinterviews herauszufinden, welches Obst und Gemüse die Kinder kennen und auch benennen können, was ihnen daran schmeckt und was nicht – und welche Assoziationen sie hierbei haben“, erläutert Zehetgruber die Vorgangsweise. Selbstverständlich konnten die renommierten Ernährungsexpertinnen hierbei noch Einiges lernen: Denn wer weiß schon, dass Bananen die besten Zahnlückenfüller sind und sich die Schalen zum Schuhputzen eignen, Karotten „rau“ schmecken – und man gegen alles „Rote“ allergisch sein kann.

Mit mobilem Sensoriklabor Obst und Gemüse mit allen Sinnen erleben

Dank des Projektes „Dr. Feinsinn – oder wie ich lernte Obst und Gemüse zu lieben“ steht nun erstmals österreichweit auch ein mobiles Sensoriklabor für Volksschulen zur Verfügung. Dieses wurde von den Ernährungsexpertinnen Zehetgruber und Kaiblinger methodisch als Stationslauf mit den Stationen „Spürnase“, „Besserschmecker“, „Schau genau“, „Lauschangriff“ und „Fruchtkiste“ (Tastsinn) konzipiert. Das abwechslungsreiche, spielerische Programm kann in einer Schulstunde durchgeführt werden und eignet sich für alle Schulstufen der Volksschule.
Insbesondere den Lehrerinnen und Lehrern räumen die beiden Ernährungsexpertinnen eine wichtige Vorbildfunktion in punkto gesunde, ausgewogene Ernährung ein – und wünschen sich generell mehr biologisches Obst und Gemüse am Schulbuffet. Die wichtigste Rolle kommt freilich den Eltern zu – diesen seien ein paar Tricks empfohlen: Kinder wie Erwachsene können einen neuen Geschmack erst nach 7mal probieren richtig in ihre Geschmackswelt einordnen und als Essgewohnheit übernehmen. Gemeinsames Kochen mit den Kindern ist ein ideales Rezept, denn wer verschmäht schon die eigene Gemüsesuppe. Einen Bissen Obst mit einem Schokoriegel zu belohnen, halten die Expertinnen für nicht ratsam.
Zufrieden mit den ersten Auftritten von „Dr. Feinsinn“ in Volksschulen zeigt sich auch Projektinitiator Reinhard Geßl vom Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) und FREILAND-Verband: „Mit der Erfindung von Dr. Feinsinn ist uns ein großer Wurf gelungen. Mit dem mobilen Sensorik-Labor ist es möglich, direkt in Volksschulen Obst und Gemüse mit allen Sinnen ganz neu zu entdecken und lieben zu lernen. Eine Liebe der Kinder zu Bioobst und -gemüse ist ein Gebot der Stunde – aus ökologischen und geschmacklichen Gründen. Denn auch beim Essen gilt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“.

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Produkte aus Ebermast

Verkostung von Ebermastprodukten – Ein Stück Zukunft vom Bio-Schweinefleisch

Die Befürchtung des österreichischen Marktes vor einem „eber-sensiblen Gaumen“ der ÖsterreicherInnen konnte durch die von FiBL Österreich durchgeführten Blindverkostungen im Rahmen des Projekts „Marktforschung und Durchführbarkeitsstudie für Fleisch und Fleischprodukte aus Bio-Ebermast“, die zwischen 6.5.09 und 19.5.09 in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark stattfanden, erfolgreich widerlegt werden.

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bestellung Projektendbericht „Marktforschung und Durchführbarkeitsstudie für Fleisch und Fleischprodukte aus Bio-Ebermast“, Schutzgebühr EUR 20,-

Schweinefleisch stammt derzeit von weiblichen Tieren oder Kastraten. FREILAND und FiBL Österreich setzen sich dafür ein, dass in Zukunft männliche Masttiere – Eber – ohne Eingriffe gemästet werden. Verkostungen von Eber-Rohschinken und Eber-Rohwurst aus Schweizer Erzeugung, durchgeführt zwischen 6.5.09 und 19.5.09 in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark, boten nun erstmals in Österreich kulinarische Einblicke in die Zukunft der Bio-Schweinefleischerzeugung.

Ziel des vom Lebensministerium an den Freiland Verband und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich) vergebenen Projekts „Marktforschung und Durchführbarkeitsstudie für Fleisch und Fleischprodukte aus Bio-Ebermast“ ist es, die Ebermast als praxistaugliche Methode in der Bio-Schweinefleischerzeugung zu fördern, Marktteilnehmer und KonsumentInnen von den Vorzügen des Eberfleisches zu überzeugen und die dazu nötigen Vermarktungsmaßnahmen bei Direktvermarktern, Fleischereien und Großabnehmern zu erarbeiten.
Aufbauend auf einer umfangreichen Literaturstudie werden KonsumentInnen zur Zufriedenheit und Qualität von Eberfleischprodukten befragt. Dazu werden in Fokusgruppen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark Blindverkostungen durchgeführt. Nach der allgemeinen Beurteilung des Fleisches werden konkrete Fragestellungen der Vermarktung – wie die Qualitätseinordnung und die Zahlungsbereitschaft für Eberfleisch behandelt.

Unversehrtheit durch Ebermast

Die Ferkelkastration ist als schmerzhafter Eingriff in die Integrität der Schweine zu sehen. Der im Projekt verfolgte Ansatz geht davon aus, dass jeglicher Eingriff am Tier, auch wenn er unter Narkose erfolgt, Stress und Schmerz für das Tier bedeutet. Die derzeit zur Verfügung stehenden Methoden zur schmerzfreien Kastration beziehungsweise zur postoperativen Schmerzbehandlung sind jedoch entweder zu teuer oder noch nicht praxistauglich.
Im Gegensatz dazu gewährleistet die Ebermast die größtmögliche Unversehrtheit der Tiere. Der bei 1-30 % der männlichen Tiere auftretende Ebergeruch kann durch das Managementsystem, Zucht sowie Fütterung stark reduziert werden. Grundsätzlich spricht für die Ebermast, dass die unkastrierten männlichen Schweine ein besseres Fleischansatzvermögen bei niedrigerem Fettansatz und somit eine bessere Futterverwertung aufweisen.
Derzeit stehen sensorische Analysen, Kochproben sowie analytische Methoden zur Erkennung geruchsbelasteter Schlachtkörper zur Verfügung. Für den Einsatz am Schlachthof wird derzeit von unterschiedlichen Stellen nach einer elektronischen Erkennung geforscht.

Akzeptanz durch KonsumentInnen ist entscheidend

Die Akzeptanz von Eberprodukten durch die KonsumentInnen ist laut Literaturergebnissen wesentlich positiver zu bewerten als bisher angenommen. Frauen reagieren allgemein sensibler auf Ebergeruch, ältere Generationen haben verstärkt Vorurteile gegenüber Eberprodukten. Es zeigen sich zudem Länderunterschiede, sodass im Rahmen dieses Projektes die Akzeptanz der Österreicher durch Fokusgruppen untersucht wird.
Wie Betriebe in der Schweiz und anderen Ländern Europas zeigen, ist die Produktion und Vermarktung von Eberfleisch durchaus erfolgreich möglich, allerdings auch mit einem höheren Organisationsaufwand verbunden. Langfristig gesehen könnten Ebermastsysteme als erfolgreiche Alternative zur herkömmlichen Schweinemast mit Kastration der männlichen Schweine etabliert werden.

Erste Projektergebnisse

Die ersten Projektergebnisse der aktuellen Verkostungsreihe bestätigen die Literaturangaben. Geschmack und Geruch der Eber-Rohschinken- und –wursterzeugnisse aus Schweizer Produktion wurden von den österreichischen VerkosterInnen überwiegend positiv bewertet. Die Ebererzeugnisse konnten nicht eindeutig von jenen Erzeugnissen aus „normaler“ Produktion unterschieden werden.

Österreichisches Tierschutzgesetz: Handlungsbedarf bei Ferkelkastration

Jährlich werden in der EU etwa 100 Millionen Schweine geschlachtet, ca. 5,5 Millionen davon in Österreich. Mit Ausnahme von England, Irland, z. T. Portugal, Spanien, Dänemark und Zypern werden praktisch 100 % der männlichen Mastschweine innerhalb der ersten sieben Lebenstage ohne jegliche Schmerzausschaltung kastriert. Ziel der Kastration ist vor allem die Vermeidung von „Ebergeruch“ im Fleisch. Das an Urin erinnernde Aroma entsteht durch einen Cocktail von Substanzen, allen voran Androstenon und Skatol.

Laut österreichischem Tierschutzgesetz (§§ 5,7, 1. Tierhalteverordnung 2.10) ist es grundsätzlich verboten, Tieren ungerechtfertigt Schmerzen, Schäden und Leiden oder schwere Angst zuzufügen. Zulässige Eingriffe sind u. a. das betäubungslose Kastrieren männlicher Schweine bis zum 7. Lebenstag.

Hintergrundinformation: Ferkelkastration in Europa

Norwegen
seit 2002 nur mit Betäubung
seit 2009 Verbot der chirurgischen Kastration

Niederlande
seit Ende 2007: bei Mc Donald’s und Burger King kein Fleisch von unbetäubt kastrierten Schweinen
seit 2009: im Supermarkt kein Fleisch von unbetäubt kastrierten Schweinen
ab 2015: Verbot der chirurgischen Kastration

Schweiz
ab 2010: Kastration nur unter Narkose

Deutschland
seit 04/2009 Kastration mit Schmerzmittel in QS-Betrieben
EU Richtlinie 2001/93/EG
2007: ExpertInnennetzwerk PIGCAS
Methoden der chirurgischen Kastration

Als Methoden der chirurgischen Kastration mit Schmerzausschaltung kommen zur Anwendung:

• Injektion von Schmerzmittel v. a. gegen den postoperativen Schmerz
• lokale Betäubung (v. a. direkt in den Hoden)
• Narkose mittels Injektion sowie mittels Inhalationsgas (CO2, Isofluran)

Nach einer Untersuchung von Zöls et al. (2006) zeigte die Verabreichung des Wirkstoffs Meloxicam eine signifikante Reduktion des Cortisol-Werts – ein Parameter zur Beurteilung von Stress- und Schmerzreaktionen – aber nur geringe Wirkung während des Eingriffs.

Methoden zur unblutigen Kastration

• Impfung gegen Ebergeruch: 2-malige Impfung (Aktive Immunisierung gegen GonatropinReleasing Hormon -> keine Produktion von Sexualsteroiden -> Hoden bilden sich zurück -> Ebergerucht bildet sich nicht aus)
• Spermasexing: Trennung von männlichen und weiblichen Spermien – Methode nicht praxisreif

Ebermast

Verbreitet zurzeit in England, Irland, z. T. in Portugal, Spanien, Dänemark und Zypern.

Vorteile:
• keine Kastration, höhere Zunahmen, bessere Futterverwertung, besseres (magereres) Fleisch

Nachteile:
• Ebergeruch (1-30 %), Tiere sind aggressiver und ev. sexuell aktiv

Bis zur Praxisreife sind noch zahlreiche Optimierungsschritte erforderlich: Zucht, Haltung, Fütterung, Management, on-line-Erkennung der Stinker, Verarbeitung und Vermarktung.

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Sulmtaler-Hühnermast

Ein langsam wachsendes Praxisprojekt

In einem Praxisprojekt von Ende Jänner bis Anfang Juli 2009 wurde auf zwei niederösterreichischen Praxisbetrieben das Heranwachsen von jeweils 100 Sulmtalerhühnern begleitet. Leider hat sich das Sulmtalermastprojekt in der Auswertung der Ergebnisse dann doch als zu praxisnah herausgestellt, denn die verpflichtend vorgesehenen Aufzeichnungen erwiesen sich schlussendlich für eine statistisch relevante Auswertung als zu unsicher.

Was man dennoch sagen kann: Die Hühner und Hähne sind trotz widriger Haltungsumstände (Einstallung zu einer Zeit, wo es in Österreich wirklich kalt war, sehr einfache Stallverhältnisse, sehr nasses Frühjahr …) gut gewachsen. Die Hähne haben in Woche 16-17 zu krähen begonnen, was zu Verstimmungen mit den Nachbarn geführt hat und im Weiteren zur Schlachtung bzw. Lebendweitergabe der Hähne in LW 18. Die Hennen wurden mit 21 Wochen geschlachtet oder lebend weitergegeben.
Der sich aus den Daten des aktuellen Projekts errechnete Endverkaufspreis würde etwa bei mindestens EUR 20,- bis EUR 25,-/kg liegen.

Ein konventionelles Masthendl wird gerade einmal 30 Tage alt bis es geschlachtet wird. Bio-Masthendln dürfen nicht nur ins Freie, sondern haben mit zumindest 81 Tagen auch deutlich mehr Zeit zum Wachsen.

Konventionelle Hühnermast – enormes Tempo erzeugt Tierschutzprobleme

Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die derzeit für die konventionelle Geflügelfleischproduktion gezüchteten schnell wachsenden Hybriden selbst bei optimaler Gestaltung der Haltungsbedingungen kaum artgemäß gehalten werden können. Die seit Generationen durchgeführte Selektion der Masthybride auf schnelles Wachstum und hohen Muskelfleischansatz haben schwerwiegende Probleme mit sich gebracht, die sich nachweislich negativ auf die Gesunderhaltung und das Verhalten und somit auch auf das Wohlbefinden der Tiere auswirken. Bei Masthühnern wurde durch eine gezielte Verschiebung der Wachstumskurve in jüngere Lebensabschnitte die Mastdauer enorm verkürzt. Die gebildete Muskelmasse ist für das im Vergleich noch wenig stabile Stützsystem zu schwer, wodurch die weitere Osteogenese in den Knochen beeinträchtigt wird. Die damit einhergehenden Konstitutionsdefizite äußern sich vor allem in Beinschwächen und Beinschäden, die eine hühnergemäße Fortbewegung der Tiere erschweren oder verhindern, den Tieren Schmerzen und Leiden bereiten und somit nicht nur wirtschaftlich (Ausfälle, mangelnde Fleischqualität) sondern bzw. vor allem auch tierschutzbedingt für die Biologische Landwirtschaft untragbar sind.

Bio-Hühnermast – gute Erfahrungen mit robusten Masthybriden

In der Hühnermast der Biologischen Landwirtschaft werden heute speziell gezüchtete Robust“rassen“ eingesetzt. Diese robusten Masthybriden eignen sich aufgrund ihrer anatomischen und physiologischen Voraussetzungen gut für die Mast in extensiver Auslaufhaltung bei reduzierter Fütterungsintensität mit heimischen Bio-Futtermitteln. Während bei den schnell wachsenden konventionellen Masthybriden die Muskelentwicklung dem Skelettwachstum regelrecht davonläuft, zeichnen sich die Robustherkünfte durch eine angemessene Jugendentwicklung aus. Sie zeigen in der Starterphase stärkeres Knochenwachstum, der Muskelfleischansatz erfolgt erst später. Die Tiere können sich daher im vielfältigen Lebensraum einer strukturierten Stallhaltung mit angrenzendem Grünauslauf arttypusgemäß bewegen und alle angeborenen und erlernten Verhaltensweisen ausleben.

Sulmtalermast

Der Anfang Februar 2009 gestartete Versuchsansatz geht einen Schritt weiter und will klären, in wie weit die Mast einer alten, gefährdeten Haustierrasse, ohne gezielte Zucht durch ein professionelles Zuchtunternehmen, qualitativ hochwertiges, wohlschmeckendes Geflügelfleisch erzeugen kann. Dabei sind folgende Eckdaten wesentlich: tiergerechte Haltung ohne ethologische Auffälligkeiten bei gutem Gesundheitszustand der Tiere, Bio-Fütterung mit heimischen (regionalen) Futtermittel (ohne ausländisches Soja), gleichmäßiges Wachstum der Tiere (möglichst kein „Auseinanderwachsen“ der Tiere), harmonische Lebendgewichtzunahme, Futteraufnahme und Futterverwertung, Ausfälle, Schlachtalter und Schlachtgewicht.

Für das Pilotprojekt ausgewählt wurde das Sulmtaler Huhn. Das Sulmtaler stammt vom schweren Schlag des steirischen Landhuhns ab. Sulmtaler sind wetterfeste Zweinutzungshühner, mit würzigem Fleisch und einer Legeleistung von ca. 150 Eiern im Jahr. Sulmtaler werden seit mehr als 300 Jahren hauptsächlich in der Steiermark gezüchtet.

Artikel in der Bio-Fibel: Chicken Run mit Anlaufschwierigkeiten

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Terra Madre

Vergessene Delikatessen – auf der Wiener Slow Food-Messe Terra Madre

Über 10 000 BesucherInnen tummelten sich Ende Oktober 2009 im Arkadenhof des Wiener Rathauses, um am „Markt der Vielfalt“ ganz besondere Lebensmittel zu verkosten: „Gut, sauber und fair“ ist das Motto der Slow Food Bewegung und sämtliche, der auf der Terra Madre Austria präsentierten Köstlichkeiten wurden dieser Devise gerecht.

Slow-Food-Produzentinnen verfolgen eine Lebensmittelproduktion, die Geschmack, Umwelt und Gesundheit gleichzeitig in den Mittelpunkt stellt. Da versteht es sich von selbst, dass der Großteil der vorgestellten Spezialitäten natürlich aus Biologischer Landwirtschaft stammte. Neben verschiedensten kulinarischen Höhepunkten bot die Terra Madre Austria aber auch die Plattform für eine internationale Konferenz, bei der rund 400 TeilnehmerInnen über aktuelle Themen einer verantwortungsvollen Nahrungsmittelproduktion diskutierten.
Die von der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit Slow Food Wien veranstaltete Terra Madre, die auch vom Freiland Verband und FiBL Österreich im Rahmen eines vom Lebensministeriums geförderten Projektes („Konzeption, Organisation und Durchführung der Präsentation von Bio-Lebensmitteln bei der ersten Slow Food-Messe für KonsumentInnen in Wien“) tatkräftig unterstützt wurde, war ein Erfolg auf allen Ebenen und leistete einen weiteren wesentlichen Beitrag zu einer vielfältigen und verantwortungsvollen Nahrungsmittelproduktion.

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Transport und Schlachtung

Die Bio-Landwirtschaft ist tiergerecht! Diese Garantie kann momentan allerdings nur für den landwirtschaftlichen Bereich gegeben werden. Transport und Schlachtung sind noch ausgenommen. Um das zu ändern startete der Freiland Verband Mitte Jänner 2009 ein Projekt in Niederösterreich.

Würde der Tiere bei Transport und Schlachtung

Die Optimierung des Transports und der Schlachtung ist ein wesentliches Anliegen der Bio-Landwirtschaft Österreichs. Ausgehend von den Grundlagen aus dem Anfang 2008 erschienenen Bio Austria-Bericht „Würde der Tiere bei Transport und Schlachtung“ hat Reinhard Geßl, Obmann des Freiland Verbandes zwei Expertinnen des bsi (Beratungs- und Schulungsinstitut für den schonenden Umgang mit Zucht- und Schlachttieren aus Norddeutschland) nach Österreich eingeladen. In enger Zusammenarbeit mit Bio Austria Niederösterreich und Wien wurden von 12.-15.1.2009 die Arbeitsabläufe bei vier Schlachthöfen bei Schlachtungen von Bio-Rindern und –Schweinen von der Anlieferung bis zur Zerlegung sehr genau beobachtet und protokolliert.
Die Ergebnisse des Checks sollen in einem zweiten Schritt mit den Schlachthofbetreibern durch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung (baulich, organisatorisch und schulungsmäßig) konkret umgesetzt werden.

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Pflanz‘ mich!

Bio-Vielfalt hinterlässt Spuren

Die BIO-FIBEL, Österreichs erste konsumentengerechte Zeitschrift für Wissen aus der Biologischen Landwirtschaft, startete im Frühjahr 2010 unter dem Motto „Pflanz’ mich! Bio-Vielfalt hinterlässt Spuren“ eine neue Konsumenteninitiative zum damaligen UN-Jahr der Biodiversität:

Mit 10.000 Bio-Samenpäckchen und der tatkräftigen Unterstützung der Wienerinnen und Wiener sollte Wien zur europäischen Hauptstadt der Biodiversität heranwachsen. Rund sieben Millionen Blumen-, Kräuter- und Gemüsesamen sorgten für ein buntes Treiben – darunter: Schöngesicht, Akelei, Mauretanische Malve, Moschusmalve, Kornrade, Kornblume und Lanzenritterspron sowie Rucola, Blattsalat Pasha, Asiasalat Red Giant, Pak Choi, Mizuna, Grün im Schnee und Phacelia.
Dank der guten Keimfähigkeit hochqualitativer Bio-Samen konnten im Sommer 2010 bis zu 5,5 Millionen Bio-Pflanzen der Bundeshauptstadt einen farbenprächtigen Besuch abstatten.

Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel halbieren die Artenvielfalt auf Feldern

Mit dieser KonsumentInneninitiativesetzten FiBL Österreich und der Freiland Verband ein lebendiges Zeichen gegen den drohenden Verlust der Biodiversität.
Eine aktuelle Studie belegt, dass die in der Landwirtschaft eingesetzten chemisch-synthetischen Spritzmittel – insbesondere Insektizide und Fungizide – den Rückgang der Artenvielfalt auf Ackerböden massiv beeinflussen und um bis zu 50 Prozent halbieren. Untersuchungen auf 1350 Weizenfeldern in neun europäischen Regionen zeigten einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und einer starken Verringerung der Tier- und Pflanzenvielfalt: Während auf einem biologisch bewirtschafteten Feld rund 1.000 verschiedene Arten vorkommen, finden sich auf konventionellen, mit Pestiziden behandelten Flächen durchschnittlich nur noch etwa 500 Arten.

Biolandbau als Schlüssel zur Biodiversität

Die Biolandwirtschaft ist also ein wesentlicher Schlüssel zur Bewahrung der Biodiversität im Agrarbereich. Die über 20.000 österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern fördern mit dem Verzicht auf chemisch-synthetische Spritzmittel täglich die Artenvielfalt und erzeugen dabei hochqualitative Bio-Lebensmittel. Biolandbau ist täglich gelebte Biodiversität.
Auch Konsumentinnen und Konsumenten können durch eine bewusste Kaufentscheidung für Bio aktiv zur Bewahrung der Biodiversität beitragen.

Die KonsumentInneninitiative „Pflanz‘ mich! Bio-Vielfalt hinterlässt Spuren“ erfolgte mit freundlicher Unterstützung von norderd PURE POTATO VODKA, GEA – Gehen, Sitzen, Liegen und REINSAAT.

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